Über das Seminar
Der pädagogische Alltag mit traumatisierten Mädchen und Jungen ist schwer. Die Einzelschicksale sind belastend, das Verhalten der Kinder häufig grenzüberschreitend und extrem. Die Gruppendynamik ist überwiegend destruktiv. Kenntnisse der Psychotraumatologie, des Übertragungsgeschehens sowie der Gruppendynamik sind Grundlagen, um das Geschehen zu
verstehen und schöpferisch zu nutzen. Eine gestaltende Gruppenpädagogik bietet viele Ressourcen. Die Gruppe kann korrigierende Erfahrungen ermöglichen und unterstützen. Sie gibt den äußeren sicheren Rahmen indem der Gruppenalltag durch Transparenz, Rituale und Strukturierungen das Gefühl der Sicherheit für die Mädchen und Jungen erhöht. Sind die Regeln der Gruppe individuell gestaltet und nicht mit Sanktionen belegt, so wirken diese als korrigierende Erfahrung durch echte Präsenz der Pädagog*innen. Formen der Selbstbemächtigung im Rahmen der Gruppe haben eine hohe Wirksamkeit. In thematischen Gruppenangeboten können belastete Mädchen und Jungen jenseits des engen Rahmens einer Einzeltherapie erfahren, dass andere Kinder und Jugendliche ähnliche Probleme haben, wie diese die Probleme lösen und welchen Ideen die Pädagog*innen dazu haben.
Inhalt
- die zerstörerische Kraft der Gruppe
- die Tragende Kraft der Gruppe
- Reflexionsmethoden
- Gruppenregeln und haltgebende Strukturen
- das Konzept der themenspezifischen Gruppenarbeit
- Teamdynamik und Gruppendynamik
Aufbau/Methodik
- theoretische Einführung
- Arbeit in Kleingruppen
- Praxisreflexion und Austausch