Die Fortbildung vermittelt die Grundlagen der sozialpädagogischen Familiendiagnose. Anhand von Fallbeispielen werden praktische diagnostische Kompetenzen eingeübt.
Das Diagnosemodell, das im Zentrum der Fortbildung steht, wurde im Rahmen des Forschungsprojektes "Familien in der Jugendhilfe – sozialpädagogische Notlagen und Hilfekonzepte" entwickelt und erprobt.
Seit Anfang 2005 liegen verschiedene praktische Erfahrungen in den ambulanten, teilstationären und stationären erzieherischen Hilfen vor: Von 2009 bis Februar 2011 wurde das Verfahren positiv evaluiert und für den Bereich der Kindeswohlgefährdung erweitert.
Grundlage der Diagnosen sind Interviews mit den Familienmitgliedern, die im Team ausgewertet und aus denen sozialpädagogisch-therapeutische Aufgabenstellungen und Handlungsvorschläge abgeleitet werden.
Inhalte:
1. Block:
- Vermittlung der theoretischen Grundlagen der sozialpädagogischen Familiendiagnose: Erfahrungsdimensionen und Deutungsmuster, Konfliktthemen, Hilfethematiken und familiäre Aufgabentypen
- Vorstellung der Arbeitsschritte der sozialpädagogischen Familiendiagnose anhand von Fallbeispielen
- Interviewtechnik
2. Block:
- Auswertung der von den Seminarteilnehmer*innen durchgeführten Interviews
- Entwicklung sozialpädagogischer Aufgabenstellungen für die praktische Arbeit und Hilfeplanung
- Planung der Rückmeldungen an die Familien
3. Block:
- Auswertung der Rückmeldungen an die Familienmitglieder
- strukturelle Voraussetzungen und Finanzierungsformen für die Einführung von sozialpädagogischen Familiendiagnosen als Routineinstrument
- Vertiefungsthemen je nach Bedarf, zum Beispiel sozialpädagogische Familiendiagnosen bei Kindeswohlgefährdung
Es besteht die Möglichkeit zum Erwerb eines Zertifikates "Fachkraft für Sozialpädagogische Familiendiagnosen".