Integrative bindungsorientierte Traumatherapie (I.B.T.) ist eine integrative Methode zur Traumaintegration speziell für Säuglinge, Kleinkinder und Vorschulkinder. Sie hat sich vor gut sieben Jahren aus Katrin Bogers praktischer Arbeit als Traumatherapeutin mit verhaltenstherapeutischen, tiefenpsychologischen und bindungsorientierten Wurzeln entwickelt.
Die I.B.T.-Methode besteht aus drei Phasen:
- in der ersten Phase stehen die Bezugspersonen und deren Belastungen in Bezug auf das Trauma des Kindes im Vordergrund
- in der zweiten Phase wird an der Bindung zwischen Bezugspersonen und Kind gearbeitet, damit die Bezugspersonen für ihre Kinder einen "sicheren Ort" darstellen können
- in der dritten Phase wird dann direkt am Kind mit Unterstützung der Bezugspersonen traumaintegrativ gearbeitet
Modul 1: Grundkenntnisse der Psychotraumatologie
Hier werden die psychotraumatologischen Grundkenntnisse für die Traumaarbeit mit Säuglingen, Kleinkindern und deren Bezugspersonen vermittelt. Es wird den Fragen nachgegangen, was sind Traumata, wie entstehen diese im prä-, peri- und postnatalen Bereich, was sind deren Symptome bei Säuglingen, Kleinkindern und deren Bezugspersonen. Des Weiteren werden Langzeitfolgen von unbehandelten Traumata und deren Bedeutung für gehirnphysiologische Veränderungen beleuchtet.
Diese Grundkenntnisse sind die Voraussetzung für die Teilnahme an den weiteren Modulen.
Modul 2: Arbeit mit den Bezugspersonen nach der I.B.T-Methode
In diesem Modul wird die Arbeit mit den Bezugspersonen nach der I.B.T.-Methode vermittelt (Phase 1 der I.B.T.-Arbeit).
Es ist von großer Bedeutung, dass vor der direkten Arbeit mit dem Kind mit den Bezugspersonen das belastende Ereignis des Kindes traumaintegrativ durchgearbeitet wird.
Dies hat mehrere Vorteile: zum einen kennen wir die Geschichte des Kindes aus der Sicht der Bezugspersonen, die Bezugspersonen lernen die Methode in Selbsterfahrung kennen und können zudem für das Kind in der dritten Phase als "sicherer Ort" zur Verfügung stehen.
Modul 3: Arbeit an der Bindung und direkte traumaintegrative Arbeit am Kind
Nach Vermittlung der bindungstheoretischen Grundlagen und Möglichkeiten der Bindungs-Arbeit zwischen Bezugspersonen und Kind (Phase 2 der I.B.T.-Arbeit) wird mit Unterstützung von Videoaufzeichnungen die direkte Trauma-Arbeit am Säugling/Kleinkind gezeigt (Phase 3 der I.B.T.-Arbeit).
Diese wird dann im weiteren Verlauf durch (eigene) Praxisbeispiele für die direkte Umsetzung in den eigenen Arbeitskontext supervidiert, sodass die Methode direkt angewendet werden kann.
Nach erfolgreicher Absolvierung aller drei Module wird das Zertifikat "Integrativer bindungsorientierte*r Traumafachberater*in/-therapeut*in (I.B.T.)" überreicht.
Teilnahmevoraussetzung ist ein berufliches Arbeitsfeld, in dem mit traumatisierten Säuglingen/Kleinkindern und deren Bezugspersonen direkt traumintegrativ und/oder stabilisierend gearbeitet wird, sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung/Studium für diese Tätigkeit (Psychotherapie, medizinische Berufe, soziale Berufe etc.).
Voraussetzung für das Zertifikat ist die aktive Teilnahme an den drei Modulen sowie die Bereitschaft zur Selbsterfahrung und Supervision.