Über das Seminar
In diesem Seminar wird ein Überblick über die nosologischen Konzepte und die Diagnostik akuter Traumafolgen nach ICD-11 und DSM-5 gegeben. Außerdem wird die AWMF-S2-Leitlinie "Diagnostik und Behandlung von akuten Folgen psychischer Traumatisierung" vorgestellt.
Phasenverlauf und (altersspezifische) Symptomatik werden wir ebenso besprechen wie Konzepte der psychischen ersten Hilfe und der psychosozialen Notfallversorgung. Darüber hinaus widmen wir uns spezifischen Anforderungen bei der Kriseninterventionen vor Ort hinsichtlich Lageeinschätzung, Interventionen und Besonderheiten in bestimmten Kontexten. Dabei werden auch besondere Gefährdungen wie zum Beispiel Desorientiertheit und gegebenenfalls Suizidalität thematisiert.
In diesem Programm wird weiters Psychoedukation als wesentliche Methode der Arbeit im Frühstadium für die verschiedenen Altersgruppen vorgestellt.
Die Vortragende führt zudem in die Grundlagen der Gesprächsführung mit akut Betroffenen und deren Bezugspersonen ein. Besondere Beachtung finden dabei die Ressourcenidentifikation und -aktivierung zur Unterstützung natürlicher Verarbeitungsprozesse. Dazu sind auch Übungsmöglichkeiten vorgesehen.
Das Seminar vermittelt Kenntnisse über prä- und posttraumatische Schutz- und Risikofaktoren. Screening und prognostische Einschätzung hinsichtlich der Entwicklung von Traumafolgestörungen bei Kindern und Jugendlichen, gegebenenfalls aber auch bei deren Bezugspersonen werden in den Kontext der Arbeit eingeordnet. Weiterhin wird ein Überblick über Unterstützungs- und Behandlungsmöglichkeiten betroffener Kinder und Jugendlicher und deren Bezugspersonen vermittelt.
Die Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen, sowie deren Bezugspersonen im Kontext akuter Ereignisfolgen soll geübt werden. Insbesondere das Erstgespräch wird uns hier beschäftigen.
Weiterhin werden verschiedene Fallkonstellationen in Kleingruppen bearbeitet. Auch für Supervision eigener Akutfälle wird – wenn gewünscht – Zeit sein.