Angst spielt in der kindlichen Entwicklung und insbesondere bei Auffälligkeiten oder Störungen im Kinder- und Jugendalter eine ganz zentrale Rolle. Ist sie doch in ihrer Hauptrolle die unermüdliche Beschützerin, die Tag und Nacht aufpasst, und ein verlässlicher Anzeiger von Unsicherheit und Gefahren. Andererseits kann sie sich in ihrer übertriebenen Gestalt auch in ein plagendes Monster verwandeln, vor dem das Kind flüchten muss oder man wie das Kaninchen vor der Schlange erstarrt, um sein Leben bangt.
Die Fähigkeit, mit Angst konstruktiv und gewinnbringend umzugehen und sie als Helferin anstatt als Feindin in sein Leben zu integrieren, ist für viele Kinder und deren Eltern eine schwierige Herausforderung. In diesem Seminar werden Methoden und Arbeitsmaterialien vorgestellt, mit denen altersgerecht auf unterschiedliche Arten von Ängsten bei Kindern und Jugendlichen eingegangen werden kann, um sie letztendlich als die Beschützerin rund um die Uhr zu integrieren.
Inhalte
- neuropsychologische Erkenntnisse aus der Polyvagal-Theorie nach Steven Porges
- unterschiedliche Arten von Angst (Angst aus dem Reptiliengehirn, erlernte Ängste, Angst vor der Angst)
- Übungen aus EMDR (eye-movement-desensitization and reprocessing)
- therapeutisches Puppenspiel
- Verwendung von Kinderbüchern
- Anwendung von speziellen Angstspielen
- imaginative Übungen und Rollenspiele
- praktische Anwendung von Klopfakupressur für Kinder und Eltern
Ziele
Die Teilnehmer*innen lernen Materialien und Methoden zum Thema Angst theoretisch und vor allem praktisch kennen, welche sie in der täglichen Arbeit und Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen für Einzel- und Gruppensettings sofort anwenden und umsetzen können.
Fachkräfte für Kinder und Jugendliche aus dem Bereich Psychologie, Psychotherapie, Pädagogik