Tiefergehende Themen in der Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen
Eine tiefgehende Methode der Biografiearbeit ist das Formulieren von Lebensbriefen oder Lebensgeschichten durch Erwachsene, die diese für einen jungen Menschen verfassen und ihm zu einem geeigneten Zeitpunkt übergeben. Dies kann durch Pflege- oder Adoptiveltern, Bezugspersonen in Wohngruppen, Fachberater*innen in ihrem jeweiligen Kontext sinnvoll sein, immer dann, wenn es außergewöhnliche und schmerzhafte Ereignisse im Leben eines Kindes oder Jugendlichen gab.
Lebensbriefe sind aber auch ein wertvolles Instrument, um Bilanz zu ziehen (Jahresbriefe) oder wenn ein neuer Lebensabschnitt bevorsteht. Lebensbriefe oder einzelne Kapitel in Lebensbüchern sind für Kinder jeden Alters geeignet, um mehr Klarheit über komplizierte Geschehnisse im Leben zu gewinnen. Ziel dieser Arbeit ist, dass der junge Mensch mit dem Geschehenen ins Reine kommt, inneren Frieden schließen kann bzw. das Schwere in sein Leben und seine Persönlichkeit integrieren kann.
Oft müssen die Verfasser*innen von Lebensbriefen erst selbst Klarheit gewinnen und eine emotionale innere Haltung zu den Geschehnissen entwickeln, um präzise Worte zu finden. Zugleich sollen ressourcenorientierte, stärkende, stabilisierende Elemente eingesetzt werden, um Optimismus, Resilienz und Lebensmut des jungen Menschen zu wecken und zu fördern.
Der Workshop wird in Form einer "Schreibwerkstatt" gestaltet werden: Jede*r Teilnehmer*in wird Zeit haben, um konkrete Texte zu formulieren. Diese werden dann in der Gruppe vorgelesen. Jede*r erhält zu seinen Formulierungen Feedback und weitere Impulse. Sobald sinnvoll, so wird in der Gruppe und mit Hilfe der Kursleiterin auch an der Entwicklung der inneren Haltung der Teilnehmer*innen gearbeitet, die eine Voraussetzung für das Gelingen des praktischen Schreibens ist.
Fachkräfte, Bezugspersonen in Wohngruppen, Pflege- und Adoptiveltern