Somatic Experiencing ist ein Basiskonzept zum Verständnis, zur Prävention und zur Bewältigung der Folgen von Schock, Trauma und chronischem Stress. SE® sieht Traumafolgestörungen als die unvollständige Reaktion des Körpers/Nervensystems auf eine als existenziell bedrohlich erlebte Situation. Wenn diese angeborenen, instinktiven Überlebensreaktionen nicht zum biologisch richtigen Abschluss kommen, behindert dies die gesunde Kraft der Selbstregulation und verursacht funktionale Störungen wie zum Beispiel vegetative, aber auch psychische und somatische Symptome als anhaltende Folgewirkung.
Deshalb ist bei SE® die Frage "Was genau ist dir passiert?" weniger wichtig als die Frage "Wie hat dein Nervensystem die überwältigende Erfahrung verarbeitet?" Das Besondere an der Arbeit mit SE® ist, dass man das Körpergedächtnis (implizites und prozedurales) berücksichtigt. Dies ermöglicht inhaltsfreies Arbeiten, um zum Beispiel auch Traumata aus der nonverbalen Entwicklungsphase zu bearbeiten sowie Re-Traumatisierungen zu vermeiden.
Dazu benutzt man im SE® hauptsächlich Interozeption, das Erspüren und Wahrnehmen von kontextabhängigen Körperreaktionen. Im Pendeln der Aufmerksamkeit zwischen stabilisierenden Ressourcen und der für das Nervensystem überwältigenden Erfahrung wird die blockierte Überlebensenergie sanft gelöst. Der Körper kann dadurch nicht abgeschlossene Reaktionen auf die ursprüngliche Bedrohung nachträglich entwickeln. So findet das Nervensystem auf natürliche Weise wieder zu seiner ursprünglichen Selbstregulationsfähigkeit zurück. Körperliche und psychische Symptome wie Schmerzen, Übererregbarkeit, Ängste, Depression,
Dissoziation, Schlaflosigkeit unter anderem können sich nachhaltig auflösen, der Mensch kann aus der Erstarrung wieder in Fluss kommen.
Inhalte
Theorie der Therapie- und Beratungsarbeit mit SE®, Demonstration der wesentlichen SE®-Arbeitsprinzipien (Live- und Videodemonstrationen), praktische Anwendung der wichtigsten SE®-Techniken (Übungen in Kleingruppen, Partnerarbeit, Supervision)
Angehörige der Heil- und Beratungsberufe wie Psychotherapeut*innen (Erwachsene, Kinder und Jugendliche), Lebens- und Sozialberater*innen, klinische Psycholog*innen, Ärzt*innen, Physiotherapeut*innen, Körpertherapeut*innen sowie Sozial- und Heilpädagog*innen, Seelsorger*innen, spezialisierte Krankenpflegekräfte, Rettungseinsatzkräfte
Die IoPT-online-Arbeit macht es erforderlich, sich darauf einzulassen. Dazu gehören:
- Bereitschaft, sich mit der im Grunde leicht bedienbaren Software ZOOM zu befassen
- Bereitstellung einer guten Computerausstattung mit Video- und Mikrophon-Funktion
- stabiles Internet