Elternarbeit im Kontext von Jugendhilfe
"Es gilt die Regel: Werden die Eltern, das Herkunftssystem ausgegrenzt, holt das Kind/der*die Jugendliche die Eltern bzw. seine*ihre Familie über seine Probleme und Auffälligkeiten herein, sei es in Form von eskalierenden und unlösbaren Problemen mit ihm oder durch Herstellen von ähnlichen Reaktionsmustern ..."
(Zitat Dr.in Marie Luise Conen)
Die Probleme des Kindes innerhalb seines Familiensystems bestehen während und nach der Heimunterbringung weiter. Die Zugehörigkeit und Verbindung eines Kindes zu seiner leiblichen Familie stellt für das Kind einen fundamentalen Bestandteil seines Selbstverständnisses und seiner Identität dar.
Heimerziehung muss daher die Loyalitätsbindungen des Kindes an seine Herkunftsfamilie sowie den Systembezug (Funktion) des Problems vor allem in der Interaktion mit dem Kind berücksichtigen und einen intensiveren Kontakt zur Familie des Kindes pflegen.
"Heimmitarbeiter*innen stellen fest, daß, wenn dies nicht in ausreichendem Maße geschieht, die Erfolge in der Arbeit mit den betreuten Kindern hinfällig werden, spätestens wenn das Kind in die Herkunftsfamilie zurückkehrt ..." (Zitat Dr.in Marie Luise Conen)
Seminarinhalte
- Erfahrungsaustausch – Elternarbeit in der Praxis – Chancen, Risiken, Grenzen …
- Loyalität – Bindung: gelingende Elternarbeit als eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung und Identitätsfindung von fremduntergebrachten Kindern
- Der Überweisungskontext und die Folgen für die Fremdunterbrinung, Elternarbeit
- systemische Pädagogik – nur wer das Ganze sieht, wird den Einzelnen verstehen
- Methoden des Erkennens von Familiendynamik und Familienzusammenhalt(en)
- ressourcenorientierte Elternarbeit (vom Problem zur Ressource)
Mitzubringen sind
Neugierde, Lachen, Fragen, Antworten, Erfahrungen, Lust zum Forschen und Ausprobieren ...